Mit Werner Büchner unterwegs
Mit Werner Büchner unterwegs | |
Werner Büchner ist seit frühester Kindheit Angler und kennt wie kaum ein anderer die Aller. |
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Die Aller ist ein 260 km langer rechter Nebenfluss der Weser mit einem generell nach Nordwesten gerichteten Verlauf durch Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. |
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Durch geologische Gegebenheiten und Zuläufen von Quellbächen erreicht sie bei Eilsleben / Weferlingen die Grenze Niedersachsens, passiert Wolfsburg und Gifhorn, wo sie mäandernd in unsere Gewässerstrecke bei Langlingen einfließt. |
Brücke Langlingen/ Nienhof- Blick stromab |
In Höhe des kleinen Ortes Nordburg befinden sich zwei weitere Altarme auf der Nordseite der Aller. Hier gibt es eine Besonderheit: Es haben sich Brandgänse angesiedelt! Diese schönen Vögel, weiß-rot gezeichnet, mit einem in grünlich schimmernden schwarzen Kopf und Hals findet man sonst nur an den Küstengewässern unseres Landes. Diese Vögel haben die Eigenart, keine offenen Nester zu bauen, sondern sie nisten in alten Höhlen wie Kaninchenbaue, eine schöne Bereicherung in unserer herrlichen Landschaft. |
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Die Aller fließt nun etwas langsamer, kommt sie doch zur ersten Schleuse bei Langlingen an der Gaststätte "Allerparadies". Oberhalb befindet sich am Abzweig des Mühlengrabens von der Aller das Heim des Fischereiverein Celle, gebaut 1938. Es wird zurzeit grundsaniert.Oberhalb der Schleuse hat man fast stehendes Wasser und kann hervorragend auf Karpfen, Schleie und Weißfisch angeln. Hecht, Zander, Wels haben hier gute Nahrung und es sind hier schon kapitale Fänge verzeichnet worden. Die Erreichbarkeit der Aller ist hier sehr gut. Zahlreiche Wirtschaftswege und Wege entlang der Aller erleichtern den Zugang zu zahlreichen fängigen Angelstellen. Hinter der Schleuse, die es den Anglern besonders angetan hat, stehen kapitale Döbel und Rapfen (geschützt), aber auch schon mal eine Forelle, die in der klaren Strömung auf Nahrung lauert. Auch Fliegenfischer haben hier schon erfolgreich gefischt. |
Alte Schleuse, die leider vor 40 Jahren zusammen brach Der Neubaustromab |
Wir gehen weiter, jetzt mit der Blinkerrute, weitläufige Natur, an den beiden Ufern wiegen sich Schilfgürtel im Winde und bieten den Fischen gute Unterstände. Welch glückliche Entwicklung, die von uns Anglern teilweise mit gestaltet wurde, haben wir doch dafür gesorgt, dass teilweise Renaturierungsmaßnamen durchgeführt werden mussten. Insbesondere die Fischbestände werden in jedem Jahr von der Pachtgemeinschaft Aller II für tausende Euro aufgefrischt. So wurden auch in diesem Jahr ca. 85.000 vorgestreckte Aale in unsere Gewässer ausgebracht! Diese Maßnahmen dienen nicht nur der Bestandserhaltung, sondern auch den Anglern und Fischern, die nach uns kommen. Ein Teil der eingesetzten Fische wird verwildern und ebenfalls zur Bestandserhaltung beitragen. |
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Im weiteren Verlauf der Wanderung erreichen wir die Schleuse bei Oppershausen. Oberhalb befindet sich auf der südlichen Seite ein Altarm, der mit einem Rohr mit der Aller verbunden ist. Einige große Pappeln stehen am Ufer und es liegen auch schon einige im Wasser. Weißfische haben sich dieses Refugium ausgesucht und sind zahlreich vertreten. Von der Schleuse Oppershausen zweigt neben dem Einlauf des Schwarzwassers in die Aller ein alter Schwarzwasser-Altarm ab, der in einen Altarm und in den Schleusenkanal übergeht. Ein wunderschön gelegenes Gewässer mit Wald- und Wiesenabschnitten. Aal, Hecht und Karpfen fühlen sich hier Zuhause. Mit einem großen Rohr wird dieses Gewässersystem mit dem unteren Altarm verbunden, an der Stelle, wo früher die Oppershäuser Schleuse war. |
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Der untere Altarm ist sehr gut bestückt mit Karpfen, Schleie, Aal, Weißfisch und Zander. Er mündet nach einigen hundert Metern wieder in die Aller. Gute Angelmöglichkeiten bestehen ober- und unterhalb der Schleuse sowie in den Altarmen und deren Mündung. In diesem Streckenabschnitt erleben wir ein vielseitiges Gewässer mit Buchten und Gumpen, die mit Seerosen und Schilf bewachsen sind, ideale Unterstände für Zander, Hecht und Barsche. |
Bild: alte Allerschleuse bei Opershausen / Offensen. Quelle: Archiv Hendrik Altmann
Schleuse- Aller oberhalb- stromauf Schleuse - Aller unterhalb- stromab |
Im Flussabschnitt zwischen Oppershausen und Bockelskamp/ Osterloh erleben wir eine weitgehend durch Wiesen bestimmte Landschaft. Hier kann man fast überall sehr gut an die Ufer der Aller kommen und findet viele Angelplätze vor. Karpfenangler haben diese Ecke für sich entdeckt, da sie mit ihren umfassenden Gerätschaften möglichst keine weiten Wege zurücklegen möchten. Ein weiteres Wanderungshindernis wäre dann beseitigt.
Schleuse Osterloh-Blick stromauf
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Flussabwärts sind nun an der großen Strecke bis zu der Stadt Celle angelangt. In diesem Streckenabschnitt erleben wir ein vielseitiges Gewässer mit Buchten und Gumpen, die mit Seerosen und Schilf bewachsen sind, ideale Unterstände für Zander, Hecht und Barsche. Kapitale Fische wurden hier schon gefangen. Mit seinem Artenreichtum an Fauna und Flora geradezu ein El Dorado für Angler. Dankbar müssen wir sein für diese schützenswerte Natur. Blick von der Pfennigbrücke in Celle/ Blumlage auf die Aller
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In dem Flussabschnitt zwischen Boye und dem Allerplackgraben, also der Grenze unseres Gewässers, sind wir von einer Natur umgeben, die Ihresgleichen sucht .Die Faszination dieses Flusses wird jeden in seinen Bann ziehen, der ihn intensiv zum Angeln erforscht. Der natürliche Flusslauf und das weite Grünland haben eine große Bedeutung und stellen wertvolle Lebensräume für Störche, Wasser-und Wiesenvögel dar. Hier sieht man noch den seltenen Kiebitz und weitere Zugvögel bei der Rast. Die Natur nimmt den Menschen gefangen, und man wird eins mit ihr. Auch die hier lebenden Menschen sind – wenn man Gelegenheit sucht, sich mit ihnen zu unterhalten – ein wenig durch den Fluss geprägt, zumal wir uns schon am Beginn der Südheide befinden. Die Hasselmannsche Kuhle ist ein rd. 1 ha großes Grundstück mit einer Verbindung zu Aller. Ein idealer Rückzugs- und Laichraum für unsere Allerfische. Er ist leicht zu erreichen über den mit dem PKW befahrbaren Allerrandweg. Wenige hundert Meter unterhalb und ca. 300 m vor der Schleuse Oldau befindet sich der alte Oldauer Hafen. Er wurde mit dem Neubau aufgegeben und stellt jetzt noch einen sehr schönen Altarm dar, in dem alle Fischarten Zuhause sind. Er liegt ebenfalls direkt am Allerrandweg zwischen hambühren und Oldau. Schließlich liegt noch neben dem alten Oldauer Hafen eine "Schleienkuhle", die von einer Eigentümergemeinschaft verpachtet wird, die sich "Elfteile"-Gemeinschaft nennt. Die Kuhle ist im Sommer stark am Ufer mit Röhricht bewachsen und hat einen Durchlass zum alten Hafengebiet und damit zur Aller.
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Hasselmannsche Kuhle Schild am Einlauf zum alten Oldauer Hafen Elfteile_Teich |
Weiter mäandert unser Fluss, wir passieren die Alte Wehranlage in Oldau, danach starke Strömung ideal für Sportfischer, wurden doch schon Lachse auf der Wanderung gesehen. Danach an der rechten Seite des Flusses, der Einmündungsbereich der Örtze, einem der besten Fischgewässer neben unserer Aller, konnten auch hier Lachse beobachtet werden, die vor einigen Jahren in der Örtze erbrütet wurden und zur Freude der Fischer gut abgewachsen sind. Ein wunderbares Erlebnis, zeigt es doch, dass die Bemühungen der Menschen die Natur zu renaturieren, Früchte trägt und die Qualität der Gewässer ständig besser wurde. Die Wehranlage, die leider noch keinen Fischpass besitzt
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Der neue Oldauer Hafen |
Den Ort Winsen lassen wir nun rechts liegen und die Aller wird breiter. Sie fließt beinahe gemächlich und gutmütig dahin, so dass dem Angler der Eindruck vermittelt wird, von der Natur völlig vereinnahmt worden zu sein. Die Vegetation am Ufer wird dichter durch Pflanzen und Schilfflächen. Weidenäste hängen tief im Wasser und bilden mit ihren Wurzeln gute Unterstände für Raubfische, aber auch für Aale, die oftmals gerade in den Flussbiegungen auf Beute lauern. In der Weitläufigkeit der dahinter liegenden Wiesen rechts und links der Ufer haben sich Nilgänse, Kanada und Graugänse niedergelassen, was uns Angler ja nicht weiter stört, haben doch Reiher und auch Störche schon immer die Artenvielfalt unserer Flussauen erweitert. In den letzten Kilometern bis zum Ende unserer Vereinsstrecke mäandert unser Fluss in großen Bögen durch die Landschaft, die einem doch die Schönheit und auch die Heiterkeit des Flusses nahe gebracht hat. Hier nun, wo der Allerplackgraben in unsere Aller mündet, ist unsere Wanderung zu Ende und sicher werden sich auch andere Angler auf den Weg machen, um den Zauber unseres Flusses zu erleben. |
Blick stromab am Wehr in Oldau |